Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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Alle sprechen von Sport...

Betreff: Alle sprechen von Sport...
26 Jul 2018 20:00
  • Mucki1
Ihr Lieben!

Heute komme ich mit einer Frage zu Euch, die mich sehr beschäftigt. Ich lese immer wieder , dass viele von Euch sich mit Sport fit halten und dies auch während einer ambulanten Therapie und ziemlich schnell nach einer HD tun.

Mein Mann ist mit einem HB von um die 8 froh, wenn er 20 Minuten um den Block schleichen kann.
Gibt es unter Euch vielleicht auch welche, die ähnliche Erfahrungen machen bzw. gemacht haben?

Zur Zeit bekommt mein Mann Krypolis , Revelimid und Dexa.

Die Therapie davor mit Velcade und dem Senfgas(Name vergessen) brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Könnt Ihr mir vielleicht empfehlen, wie ich ihn etwas fitter bekomme ?

Über Anregungen wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße
Daniela

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Antwort auf Alle sprechen von Sport...
26 Jul 2018 20:12
  • klaus99
  • klaus99s Avatar
  • 468 Beiträge seit
    05. Feb 2014
Hallo Daniela,
sicherlich halten viele von uns sich mit Sport fit. Aber viele von uns können aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen (Knochenschäden, Blutwerte etc,) auch wiederum keinen Sport machen.
Wichtig ist Bewegung. Wenn dein Mann 3 bis 4 mal die Woche 20 Minuten "um den Block" schleicht, ist dass super und wenn er es regelmäßig macht, werden es irgendwann auch 30 Minuten und aus dem Schleichen wird irgendwann gehen usw.. Wichtig ist, dass du deinen Mann mit lobenden Worten ermutigst, dass er bei der Stange bleibt.

Man darf nach und während einer Therapie den Körper nicht überfordern. Maßvolle und vor allem regelmäßige Bewegung ohne sportlichen Ehrgeiz ist viel gesünder als mancher Sport.

Also keinen falschen Ehrgeiz entwickeln.

Gruß Klaus

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Letzte Änderung: 26 Jul 2018 20:13 von klaus99. Begründung: Tippfehler

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Antwort auf Alle sprechen von Sport...
27 Jul 2018 16:12
  • Logopädin
  • 409 Beiträge seit
    06. Feb 2016
Hallo Daniela,
dein Mann befindet sich gerade in einer Chemotherapie - da sollte er sich auf keinen Fall übernehmen. Sein Körper braucht jetzt alle Kraft, um das durchzustehen. Und da ist das, was er an Bewegung macht, meiner Meinung nach durchaus ausreichend ( siehe Klaus Beitrag ).
Ich habe mich während meiner Induktionschemotherapie auch nicht mehr bewegt als er-und mehr wäre auch beim besten Willen nicht gegangen. Wenn dein Mann sich nicht mehr in Behandlung befindet, hätte ich als Tip medizinisches Gerätetraining, Das bieten manche große Physiotherapiepraxen an oder auch manche Fitnessstudios oder auch diverse Krankenhäuser, die eine grße Physiotherapie-Abteilung oder auch ein Schwimmbad haben. Beim medizinischen Gerätetraining werden unter physiotherapeutischer Anleitung nach einer umfangreichen Anamnese gezielt Muskeln aufgebaut, ähnlich wie in einem Fitnessstudio. Mir hat das Gerätetraining sehr geholfen. Es wird durch einen Arzt ( bei mir war das die Onkologie ) verschrieben.
Zu deinem Gefühl, dass "viele" von uns hier Sport machen, kann ich nur mutmaßen, dass sich hier eher die zu Wort melden, die trotz der Erkrankung Marathon laufen als die, die im Rollstuhl sitzen.Vielleicht ensteht da ein selektiver Eindruck.Ich z.B. sitze zwar nicht im Rollstuhl, aber wegen der starken Zerstörung meiner Knochen plus Kniearthrose plus ständiger Entzündung der Fußsehne plus gebrochener Wirbel ist da wenig mit Sport. Joggen, tanzen oder wandern geht gar nicht mehr, schwimmen wäre noch möglich ( aber nicht während einer Chemo,da ist die Infektionsgefahr in dem warmen Schwimmbadnebel zu groß laut meiner behandelnden Ärzte ). Ich war vor der Erkrankung der "Fitnesstyp" mit Aerobic-und Stepkursen, Watercycling und Zirkeltraining. Heute alles vorbei ! Und das sage ich ohne Trauer und ohne Groll. Ist eben so ...Meine Bewegung reduziert sich jetzt auf Gassi gehen mit dem Hund und ab und zu mal radeln auf dem Heimtrainer ( und im Urlaub evtl. mit dem E-Bike ) und natürlich die alltäglichen Bewegungsabläufe in Haus und Garten. Und Gerätetreining, wenn ich es verschrieben bekomme. Damit bin ich besser dran als viele Mitpatienten, die ich kenne. Viele kommen ohne Rollator oder Rollstuhl gar nicht mehr aus.
Also, dein Mann macht alles richtig und nach der Kyprolis,Revlimid,Dexa-Behandlung ( die manche Mitpatienten so schlaucht, dass sie nur noch schlafen..) kann er dann weiterer sportlicher Betätigung nachgehen.
Liebe Grüße
Nicole

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Antwort auf Alle sprechen von Sport...
28 Jul 2018 13:34
  • Gordon_Bloeh
  • Gordon_Bloehs Avatar
  • 199 Beiträge seit
    02. Apr 2016
Ich schliesse mich hier den Meinungen von Klaus und Nicole an.
Keinen falschen Ergeiz entwickeln.
Ich habe mir zwar ein E-bike gekauft und bin anfangs auch ca 20 Min. geradelt, aber jetzt habe ich momentan keine Kraft und keine Lust.
Nach 2 Stunden leichter Gartenarbeit setze ich mich vor den Fernseher und schlafe 3 Stunden.
Meine liebe Gattin versucht mich zwar zu mehr sportlicher Tätigkeit zu animieren, aber ich kann nicht.

Mein Leitspruch lautet: Sport ist Mort und Gymnastik und Turnen füllt die Urnen.

LG
Henry

Wie sagte einmal ein Myelompatient: "Geniesse das Leben, es kann länger dauern, als du denkst"!

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Antwort auf Alle sprechen von Sport...
28 Jul 2018 13:48
  • Mucki1
Ihr Lieben!

Herzlichen Dank für Eure Anregungen und Berichte wie es Euch und anderer Patienten , bezüglich körperlicher Fitness, so geht.
Da die Situation für uns neu ist und mein Mann immer sehr aktiv war, sind wir sehr verunsichert.

Ich wünsche ALLEN ein schönes Wochenende!

Herzliche Grüße

Daniela

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Antwort auf Alle sprechen von Sport...
29 Jul 2018 12:09
  • yoshi
In der akuten Phase der Krankheit (vor, während und nach der Stammzelltransplantation) war an Sport überhaupt nicht zu denken. Die Strecken, die ich ohne totale Erschöpfung gehen konnte, waren so kurz, dass ich für meinen großen und aktiven Hund sogar damals einen neuen Besitzer suchen musste, der kam total zu kurz!
Nach dem Krankenhausaufenthalt hat es etwa ein halbes Jahr gedauert, bis ich wieder an Bewegung denken konne. Ich hab mit einer Physiotherapeutin fast drei Jahre lang wöchentlich gearbeitet, bis Bänder und Muskulaturüberhaupt wieder voll funktionsfähig waren. Vier Jahre nach SZT bin jetzt wieder ich in der Lage, täglich 10.000 Schritte und mehr zu laufen.Es war ein langer Weg dahin.
Macht euch also keinen Kopf, der Körper hat gerade keine Kraaft für Sport! Alles Gute!

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