Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Joseph Seil-Rommes,
der nach einem langen Kampf gegen das Multiple Myelom von uns gegangen ist.
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Ich habe Angst und bin ratlis und verzweifelt...

Antwort auf Ich habe Angst und bin ratlis und verzweifelt...
04 Jun 2018 21:15
  • Dorothee
Oi jaaa, Manuela - das könnte natürlich auch gut sein, dass im Liquor oft oder immer die Monoklonalen nachweisbar sind. Seufz. Weiß ich leider nicht. Bin mal gespannt, ob bei sonst noch jemandem hier Liquor-Untersuchungen gemacht wurden - und wenn ja mit welchem Ergebnis.

Und Adele: Für jemanden da zu sein, ist NIE wenig. Sondern alles. Aber die Hilflosigkeit (ich kann nicht helfen, nix tun, nix aufhalten), die ist schrecklich. Zugucken und aushalten müssen.

Ich hoffe ganz viel, dass die Bestrahlung gut hilft und ihr noch was richtig schön Verrücktes unternehmen könnt. :)
LG Dorothee

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Antwort auf Ich habe Angst und bin ratlis und verzweifelt...
06 Jun 2018 18:50
  • Adele1
Hallo,

war gerade bei meinem Freund und seiner Familie....

Heute ist der dritte Tag der Strahlentherapie und alle sind psychisch und damit auch physisch auf dem Nullpunkt... Es ist so schwer, das zu sehen und nichts tun zu können...
Sie kann "einfach" nicht mehr, die Kinder ziehen sich zurück und er versucht, "Haltung" zu bewahren...
Manchmal möchte ich sagen "Schaut doch mal in ein Krebsforum, vielleicht gibt es dort Ansätze in einem anderen KH", aber ich traue mich nicht, diese "Grenzüberschreitung" zu wagen, habe das Gefühl, alle haben ihren Kopf in den Sand gesteckt und vertrauen den Ärzten, ich weiß echt nicht weiter, es tut mir sooooo leid!

Manchmal möchte ich den Kopf auch in den Sand stecken, Augen und Ohren zu - nichts hören - nichts sehen - nichts sagen....

Wie würdet Ihr damit "umgehen"?

Verzweifelte Grüße

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Antwort auf Ich habe Angst und bin ratlis und verzweifelt...
06 Jun 2018 19:05
  • CLE084
  • CLE084s Avatar
  • 156 Beiträge seit
    06. Feb 2017

Hi Adele,

wieso denn nicht? Genau das ist es doch wofür Freunde da sind (oder zumindest da sein sollten): eine neue Perspektive, einen neuen Weg aufzeigen.
Wovor hast du Angst? Dass man es dir verübelt und dir die Freundschaft aufkündigt? Dann wäre diese Freundschaft sowieso ziemlich einseitig gewesen, nicht war.
Und dass du nur daneben stehst und dich mit runterziehen lässt, na das kann's ja nun wirklich nicht sein, oder?

Also Kopf hoch, Brust raus, Pobacken zusammenkneifen und dann ruhige, einfühlsame aber trotzdem klare Worte wählen. Wenn Du's wirklich ernst meinst und es eine echte Freundschaft ist, die Dich mit diesen Menschen verbindet, dann werden Deine Worte und Deine Botschaft ankommen. Ob sie deine Hilfe annehmen das liegt dann natürlich nicht (mehr) bei Dir, denn Du bietest ihnen ja nur ein Geschenk, aber Du hast dann zumindest den Druck weg helfen zu wollen aber mit angezogener Handbremse bei Vollgas nur 'rumzustehen.

Das ist meine Ansicht zu deinem Dilemma.

Chrisly

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Antwort auf Ich habe Angst und bin ratlis und verzweifelt...
06 Jun 2018 19:33
  • Adele1
Hallo Chrisly,

Danke für Deine Worte!

Ich habe das schon einmal vor längerer Zeit angesprochen, eventuell eine Zweitmeinung einzuholen, aber das wollen beide nicht.

Weißt Du, ich bin ja nicht "betroffen" und ich bin nicht seine Frau, ja von beiden die Freundin und Du hast Recht, ich stehe mit abgezogener Handbremse da....

Vielleicht hilft eine Mütze Schlaf

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Antwort auf Ich habe Angst und bin ratlis und verzweifelt...
07 Jun 2018 10:10
  • Dorothee
Hallo Adele,
ich kann mich den Worten von Chrisly nur anschließen. (bin selbst "nur" Freundin einer Betroffenen)
Angst macht uns alle erst mal gelähmt. Man steht angewurzelt vor dem Säbelzahntiger, in Schockstarre. Dafür hat uns der liebe Gott aber das Adrenalin geschenkt. Das setzt uns in Bewegung - entweder wir rennen vor dem Säbelzahntiger weg oder wir greifen ihn an. Wär natürlich blöd, den Säbelzahntiger anzugreifen, wenn wir ganz allein da stehen und das auch noch ohne Waffe.
(Das Beispiel mit dem Säbelzahntiger gebrauch ich gern, weil das archaische Verhaltensweisen sind, die wir irgendwie nicht los werden...)

Als Freund oder Angehöriger wär es natürlich wenig hilfreich dem Typen vor dem Säbelzahntiger aus sicherer Entfernung zuzurufen: "Mann, jetzt mach doch mal was! Steh doch nicht einfach so rum"
Besser ist schon, hinzugehen - noch besser mit Waffe in Hand - und gemeinsam weglaufen oder gemeinsam angreifen.

Wenn jemand so verzweifelt ist, dass er Kopf in Sand steckt (damit der Säbelzahntiger schön in den Hintern beißen kann) - dann kann er die Hand, die ausgestreckt ist - also Deine Hand - ja gar nicht sehen. Der kann auch sonst nix sehen - aber Du kannst sehen. Für den Freund.

Ich will damit sagen, dass die Familie nach Deiner Beschreibung eventuell gar nicht in der Lage ist, nach einem anderen Arzt oder Klinik zu gucken oder sich über den Krankheitsstatus und mögliche andere Therapien zu informieren, oder sich mit der Frage zu befassen: "Wie gehts jetzt weiter?"

Da kann es hilfreich sein, wenn Du selbst ein paar Informationen sammelst und sie damit ganz einfühlsam "an die Hand" nimmst - so nach dem Motto "Ich hab da was für euch - wir machen das zusammen". Dann wird aus dem Säbelzahntiger vielleicht nicht gerade eine Mietzekatze, aber er wird kleiner und weniger bedrohlich.
Ich weiß natürlich nicht, wie eng eure Freundschaft ist. Manchmal kann man auch nur dabei sein und die Trauer mittragen.
LG Dorothee

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Antwort auf Ich habe Angst und bin ratlis und verzweifelt...
10 Jun 2018 14:56
  • Adele1
Ja, nachdem nun die Strahlentherapie aufgrund schlechter Blutwerte unterbrochen wurde, habe ich ihm geschrieben, ob er sich nicht mal in einer Klinik gen Süden informieren will, weil die ja auch so viel forschen etc. seine Antwort war: "Haha...genau...Notfall...!!!!"

OK, ich habe es versucht, bleibt mir nichts anderes übrig, als für ihn da zu sein.

Liebe Grüße

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