Hilft bei Taubheit durch Velcade ein Hörgerät?

• klaus99
• 

Hallo Ano,

was verstehst du unter Taubheit? Wurde der Hörverlust durch einen HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker untersucht? Leidet dein Mann auch unter Tinnitus?

Absolute Taubheit bedeutet einen Hörverlust von mehr als 60 Dezibel (dB) im Bereich zwischen 125 und 250 Hertz (Hz) sowie von mehr als 100 dB im restlichen Frequenzbereich.

Praktische Taubheit bedeutet, dass Hörverluste zwischen 85 und 100 dB vorliegen. Diese sogenannte Resthörigkeit oder an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit ermöglicht noch eine Wahrnehmung einzelner Töne oder Geräusche (sog. Hörreste).

Ich glaube, ihr solltet erst einmal durch einen HNO-Arzt den Grad des Hörverlustes untersuchen lassen. Er wird auch feststellen können, welche Ursache für den Hörverlust verantwortlich ist (Schädigung des Hörnervs, Schädigungen im Mittelohrbereich, Schädigung des Trommelfells); davon abhängig wird er dann auch festlegen können, wie der Hörverlust ausgeglichen werden kann.

Interessant wäre auch, inwieweit zwischen dem Eintreten des Hörverlusts und der Chemotherapie ein zeitlicher Zusammenhang besteht.

Ich selbst habe beidseitig einen Hörverlust von mehr als 70dB im Frequenzbereich zwischen 2 und 6 kHz (Sprachbereich) und massiven Tinnitus . Dieser Hörverlust war über mehr als 20 Jahre schleichend und wurde von mir selbst anfangs überhaupt nicht wahrgenommen, weil man sich irgendwie daran gewöhnt. Erst nachdem ich immer öfter von anderen darauf angesprochen wurde, ob ich "irgendwie was auf den Ohren hätte", habe ich es mal kontrollieren lassen.

Jetzt trage ich seit ca. 15 Jahren beidseitig ein Hörgeräte und alles ist gut.

Also lasst das mal durch einen HNO-Arzt genauer abklären. Der Onkologe wird meines Erachtens da wenig zu sagen können. Sollten der Onkologe und der HNO-Arzt zu der Erkenntnis kommen, dass ein Zusammenhang mit Velcade bestehen könnte, wäre es dann interessant zu wissen (nicht nur für uns, sondern auch für den Hersteller von Velcade, da dort meines Wissens ein Hörverlust nicht als mögliche Nebenwirkung aufgeführt ist, was aber nicht bedeutet, dass es das nicht gibt.

Liebe Grüße
Klaus

• Lucy

Liebe Ano,

ich habe in letzter Zeit auch immer mal wieder Probleme mit einem Ohr: Ohrenschmerzen, Ziehen im Ohr und/oder Ohrgeräusche. Das Ohr wurde gründlich untersucht, auch ein Hörtest wurde gemacht. Es konnte nichts Auffälliges gefunden werden, Gottseidank, auch keine Schädigung der Ohrknöchelchen durch die langjährige Bisphosphonatgabe. Der Ohrenarzt vermutet jetzt eine Neuropathie, die die Gehörnerven betrifft.

Es ist nicht gesichert, aber denkbar. Das Einzige, was mich wundert, ist: Warum tritt das erst jetzt auf? Meine letzte Velcade Spritze ist über zwei Jahre her. Treten Neuropathien auch zeitverzögert auf?

Auch die Fingerspitzen und Zehen kribbeln momentan ein bisschen mehr als sonst, wenngleich noch in sehr erträglichem Maße. Ist das jetzt diese komische Witterung draußen, die mich empfindlich reagieren läßt (ich meine in Bezug auf Zehen und Hände, mit den Ohren hat das nichts zu tun) oder treten jetzt Spätfolgen auf? Hat jemand vielleicht dazu Erfahrungen, ob Neuropathien sich erst sehr spät bemerkbar machen? (Meine Ärzte meinen übrigens nein, wenn dann direkt bei der Therapie....)

Bitte halte uns doch auf dem Laufenden, was der Arzt Deinem Mann wegen der Taubheit rät. Ein sehr wichtiges und interessantes Thema.

LG,
Lucy

• Lucy

Guten Morgen lieber Klaus,

hier noch ein kleiner Nachtrag: In diesem link findest Du eine Tabelle der möglichen Nebenwirkungen von Velcade. Unter "Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths" findet man (leider) den Hinweis auf Taubheit, Tinnitus und Co.

www.fachinfo.de/pdf/008387

Wenn jemand gerade Velcade bekommt, würde ich die Tabelle nicht zu genau lesen, habe ich damals auch schnell weggeheftet, damit man keinen Schrecken bekommt

LG,
Lucy

• klaus99
• 

Hallo Lucy,
danke für den Hinweis. Zum Glück habe diese Informationen in dieser Ausführlichkeit damals nicht bekommen und in den Aufklärungblögen zur Therapie stand das m.W. nicht drin.

Was aber erstaunlich ist, warum treten diese Symptome relativ lange nach der Therapie auf. Wäre wirklich Interessant, hierzu mehr zu erfahren.
Gruß Klaus

• Anomalia

Hallo ihr Lieben,

danke für die vielen Antworten und Impulse.

Wir werden einen HNO aufsuchen. Tinnitus hat er auch, hatte ihn aber schon lange vor seiner Erkrankung.

Seit gestern hat er zusätzlich Probleme mit dem Schlucken.
Ich frage mich auch, wie lange die Chemo nachwirkt. Vieles hat sich seit dem Ende der Therapie verschlimmert oder ist ganz neu aufgetreten.

Liebe Grüße und vielen Dank
Ano

• christine

www.myelomabeacon.com/forum/hearing-loss-t1095.html

ich habe im MyelomaBeacon gegogelt und den Link dazu hierher kopiert.

Liebe Grüsse
C