Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
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SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW

Betreff: SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW
19 Feb 2017 18:30
  • Schwabe
Hallo Zusammen,

scheinbar scheint an dem Thema „SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW“ ein verstärktes Interesse zu bestehen, weshalb ich es als eigenen Thread einstellen werde.

Aus gegebenem Anlass möchte ich darauf hinweisen, dass ich mich auf ruhige und sachliche Beiträge sowie Meinungen freue. Ich für meinen Teil jedenfalls betrachte jeden nicht unbedingt notwendigen Disput – und zwar aus welchem Grund auch immer – als sinnlos, wenig hilfreich und für fahrlässig vergeudete (Rest-)Lebenszeit.

ZUM THEMA

Hallo Caro,

1) Zitat: (siehe ürsprünglichen THREAD „Warnschuss..........ist die CR schon vorbei ?“)
Hi Rüdiger, Morbus Bacherow gibt es nicht - es gibt Morbus Bechterew oder Morbus Basedow. Ich nehme an, dass Du Morbus Basedow hast, das bedingt eine Überfunktion der Schilddrüse. Hatte mein Lebensgefährte zu seiner MM Erkrankung auch dazu. Der Onkologe meinte, da bei CT oft jodhaltiges Kontrastmittel gegeben wird, kann das die Schilddrüse "abschießen". Er hatte es sehr schwer, wurde auch etwas arg spät erkannt, da er keine "Quellaugen" hatte, nur rapid an Gewicht verloren hat. Nach Radiojodtherapie und der medikamentösen Einstellung ging es ihm bald besser.

Du hast Recht, wir reden von Morbus Basedow.

Da ich wegen diversen Gelenk- und Muskelproblemen, die mit Arthrose alleine nicht erklärt werden können, auch auf Morbus Bechterew untersucht werde, haben meine Ärzte und ich gewitzelt, dass es wohl Morbus Bacherow (Kunstwort aus Basedow und Bechterew gebildet) sein müsste. Diese Wortkreation scheint sich ins Hirn eingebrannt zu haben.

2) Kontrastmittel habe ich noch nie bekommen.

3) Gewicht habe ich nahezu nicht verloren (leider). Hat ja schon bei den ganzen Chemos und STZs nicht geklappt.


Zur Klinik:

In der letzten Zeit hatte ich neben den normalen Problemen ein für mich unheimliches Schlafbedürfnis. In diesem Zusammenhang wurde eine genauere, insbesondere auf den Vitamin- und Eisenhaushalt ausgerichtete Blutuntersuchung vorgenommen.

Das Speichereisen (Ferritin) war – ohne jemals Blutinfusionen bekommen zu haben - deutlich zu hoch (762 mycrogramm pro Liter; 23 – 230) und das aktive Vitamin B12 (Holotranscobalamin) > 128 pmol/l.

Richtig auffällig hingegen waren die Schilddrüsenwerte vom Dezember 2016

TSH basal: 0,02 mycrogramm pro Liter (Normbereich: 0,30 – 4,00)
FT3: 7,23 nanogramm pro Liter (Normbereich: 1,70 – 4,20)
FT4: 20,6 nanogramm pro Liter (Normbereich: 9,40 – 18,00)

Hierauf wurde mit 2 x 10 mg Carbimazol täglich reagiert. Die Überfunktion sank, die FT3 und FT4-Werte wurden besser. Daher wurde auf 1 x 10 mg Carbimazol täglich reduziert, worauf dann eine deutliche Unterfunktion eintrat.

Daraufhin wurde Carbimazol abgesetzt und mit 1 x 50 mycrogramm L-Thyroxin täglich begonnen.

Nach dem Blutbild dieser Woche haben sich die FT3 und FT4-Werte erneut verbessert, die Unterfunktion ist allerdings mehr wie deutlich, weshalb wir nunmehr mit 2 x 50 mycrogramm L-Thyroxin täglich reingehen.

Mir scheint wir schwingen uns so laaaaaangsam auf verträgliche Werte ein.

Das liest sich zwar etwas beklemmend, ist sicher problematisch und ich will es bei Gott auch nicht beschönigen. Trotzdem betrachte ich es für meinen Teil im Wesentlichen aber als halb so schlimm, da ich im Großen und Ganzen zumindest momentan ganz zufrieden bin.

Gruß
Rüdiger

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Antwort auf SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW
19 Feb 2017 19:51
  • GiselaKöenig
  • 378 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Hallo Rüdiger,
was mich interessieren würde wäre, wie man den Morbus Basedow festgestellt hat. Hat man Antikörper bestimmt und wenn, weißt du welche? Mich wundert, dass die Schilddrüsenwerte nun zu niedrig sind obwohl das Carbimazol abgesetzt wurde und du ein T4 Präparat bekommst. Wurde evtl. auch eine Schilddrüsenentzündung festgestellt, Beispiel Thyreoiditis Hashimoto, da hat man erst stark erhöhte Schilddrüsenwerte und da, bei der Entzündung das Schilddrüsengewebe abstirbt, kommt man in eine Unterfunktion und muß sein lebenslang Schilddrüsenhormone in Tablettenform nehmen, was nicht schlimm ist, nur bis man optimal eingestellt ist, dauert es etwas und es kann auch immer zu Schwankungen kommen.
Ach noch eine Frage. Was wird bezüglich dem erhöhten Eisen unternommen?
Liebe Grüße
Gisela
Letzte Änderung: 19 Feb 2017 19:53 von GiselaKöenig.

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Antwort auf SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW
20 Feb 2017 08:59
  • Schwabe
Hallo Gisela,

das Carbimazol wurde abgesetzt nachdem ich in ein deutliche Unterfunktion kam. Nun wird versucht mit dem L-Thyroxin dagegen zu steuern. Prinzipiell scheint es so zu sein, dass der Regelkreis der Schilddrüse zwischen Gehirn und Schilddrüse funktioniert, aber das Ansprechverhalten der Schilddrüse verbesserungswürdig ist. Sie scheint etwas ignorant zu sein.

Bei der Diagnose wurde zusätzlich zu den für Basedow entscheidenden Blutwerten TSH, FT3 und FT4 (gelegentlich auch F3 & F4 bezeichnet) wurde ein Ultraschall und ein Doppler aufgenommen, die ebenfalls in Richtung Basedow deuteten.

Auf Hashimoto liegt anhand der bisherige Untersuchungen kein Hinweis vor.

Vergrößerte Augen habe ich - zumindest bislang - nicht. Muss ja auch nicht sein. Und wenn, dann ist es eben so - bin schon verheiratet. Unsere Ehe hat auch meine Metamorphose vom Sportler zum Bierfass überlebt.

Gruß
Rüdiger

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Antwort auf SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW
20 Feb 2017 09:57
  • GiselaKöenig
  • 378 Beiträge seit
    26. Okt 2009
Lieber Rüdiger,

zu den Hormonwerten der Schilddrüse FT3, FT4 und TSH basal gehören eigentlich auch noch spezielle Antikörperbestimmungen. Ultraschall war für die Schilddrüse, eine Doppleruntersuchung ist eine spezielle Ultraschalluntersuchung für die Gefäße.
Ich habe eine tolle Internetseite zu dem Thema Basedow und Thyreoiditis Hashimoto gefunden.
www.hashimotothyreoiditis.de
Finde sie sehr interessant. Manchmal hat man Läuse und Flöhe und deine Gelenkbeschwerden werden dort auch zum Teil erklärbar.

Viele Grüße

Gisela

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Antwort auf SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW
23 Feb 2017 09:38
  • Schwabe
Danke

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Antwort auf SCHILDDRÜSE – MORBUS BASEDOW
29 Apr 2017 00:27
  • gex
  • gexs Avatar
  • 587 Beiträge seit
    15. Jun 2016
Kürzlich wurde bei mir TSH gemessen, und siehe da: leicht erhöht - evtl. ein erster Hinweis auf Unterfunktion - Klärung wird demnächst vorangetrieben. Ich bin sicher noch Lichtjahre von Basedow oder Hashimoto entfernt, aber interessant ist es schon, wie sich die hier sich häufenden Berichte von Schilddrüsenproblemen bei MM-lern nun auch ansatzweise bei mir zeigen. Die typischen Symptome wie Schlappheit sind mir seit Jahren nicht fremd... Bei Erstdiagnose des SMM wurde TSH auch gemessen, war aber völlig unauffällig und in der Norm.
(Mit-)Auslöser, Begleiterkrankung, Folge des MM? Fällt jedenfalls schon auf.
Liebe Grüße Gerhard

Diagnose Smoldering MM 01/14, IgG lambda, FISH t(11;14)
Erste Therapie ab 04/19: Isatuximab + VRd -> VGPR erreicht
ab 12/19 Isatuximab + Rd, keine weitere Verbesserung
09/20 HD/aSZT sehr gut vertragen und deutlich besseres Ansprechen, danach keine Erhaltungstherapie
Anfang 2023 Rezidiv mit Rippenbrüchen und Osteolyse Schlüsselbein
seit 06/23 Pomalidomid +Dex, wieder VGPR
Letzte Änderung: 29 Apr 2017 16:11 von gex. Begründung: Habe festgestellt, dass bei mir TSH schon früher mal untersucht wurde und unauffällig war (nicht das erste Mal, wie ich zuerst dachte)

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