Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Verzweifelt.. wie soll es weitergehen?

Antwort auf Verzweifelt.. wie soll es weitergehen?
16 Aug 2018 01:05
  • Gudrun_Ursula
  • 8 Beiträge seit
    11. Aug 2018
Liebe Kica,

ich kann deine Ängste so sehr nachvollziehen! Meinem Mann geht es ähnlich schlecht wie deiner Mutter und die Ärzte versuchen gerade die Entzündungswerte in den Griff zu bekommen, die auch wieder Blutvergiftung und Nierenversagen verursachen. Gegen die Grunderkrankung und den neuen Tumor wird momentan gar nichts getan und was das bedeutet, kann sich jeder denken...

Seit Mai diesen Jahres geht das so dahin mit Blutvergiftungen, Lungenentzündungen, Nierenversagen. In letzter Zeit ist auch Nasenbluten und oft Heiserkeit bis gar keine Stimme sowie Verwirrtheitszustände dazugekommen. Die Ursache hierfür vermute ich in der absoluten Blutarmut, den miserablen Hämoglobinwerten.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass dir deine Mutter noch lange zur Seite steht - und umgekehrt!

Als meine Mutter vor 16 Jahren zusammen mit meinem Vater bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam(en), ist für mich auch die Welt untergegangen und ich wusste nicht mehr ein noch aus.

Deine Ängste und Gefühle kann ich absolut nachempfinden. Auch wenn ich damals dachte, ich werde nie darüber hinweg kommen und es sehr lange gedauert hat, so möchte ich dir sagen, dass man es irgendwann schafft, auch wenn es immer weh tun wird. Aber so weit ist es bei dir und deiner Mutter noch nicht! Ihr habt noch gemeinsame Zeit vor euch!

Ganz liebe Grüße

Gudrun

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Antwort auf Verzweifelt.. wie soll es weitergehen?
17 Aug 2018 11:27
  • Kica
Liebe Gudrun,

danke für deine lieben Worte. Und fühl dich aus der Ferne gedrückt. Es ist so schwer daneben zu sitzen und zu sehen, wie eine geliebte Person leidet.

Ich sitze jetzt auch gerade im KH bei meiner mama weil sie wegen sehr starken Schmerzen ins KH kam. Sie bekommt nun morphium und thrombozyten.

Was sagen die Ärzte zum Zustand deines Mannes? Bei uns sagen sie nie etwas konkretes. Es heißt immer nur "da müssen wir mal mit dem oberarzt sprechen,so geht das nicht weiter". Aber ändern tun sie nichts. Ich habe Angst,dass sie ihr nicht mehr helfen KÖNNEN und es einfach nicht sagen können/wollen.

Herzliche Grüße
Kica

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Antwort auf Verzweifelt.. wie soll es weitergehen?
17 Aug 2018 12:32
  • Gudrun_Ursula
  • 8 Beiträge seit
    11. Aug 2018
Liebe Kica,

manchmal, wenn das Morphium wirkt, wenn die Schmerzen abfallen oder für eine Weile ganz weg sind, dann entspannen die Patienten und fühlen sich so viel besser, fast als ob ein Genesungsbeginn anfängt. Das wünsche ich deiner Mutter, dass sie sich schon bald schmerzfrei fühlt und du damit auch eine Verschnaufpause bekommst, also ihr beide!

Bei uns ist es auch unklar, so viele Ärzte wechseln sich ab. Man weiß nie, ob sie überhaupt etwas sagen können oder Prognosen erstellen wollen. Hier sind es oft sehr sehr junge Ärzte und Ärztinnen, die man vorher noch nie gesehen hat, obwohl man seit Jahren immer wieder auf der Station ist. Die beiden Oberärzte sind nicht hilfreich. Der eine schweigt auf jedwede Frage, der andere hört einem intensiv zu, bleibt dann unverbindlich und kann letztendlich auch nichts sagen.

Bei meinem Mann haben die Nieren die Arbeit eingestellt. Er hat gestern einen Shaldon in den Hals gesetzt bekommen und war heute das erste Mal zur Dialyse. Für ihn ein Alptraum. Still liegen über Stunden, Totenstille bei den Patienten, die ganzen anderen Infusionen und Transfusionen von heute liegen noch vor ihm und er hängt somit nur noch rund um die Uhr an irgendwelchen Schläuchen. Sein Kreislauf versagt auch und er ist mutlos und depressiv, mag nicht mehr... Ich verstehe ihn, aber man hofft ja immer, dass dieser Entzündungswert durch Antibiotika besiegt wird und die Ärzte im Krankenhaus mit den Krebsmedikamenten fortfahren. Wobei da die Hoffnung auch minimal ist, wenn die Nieren versagen.

Ich weiß momentan auch nicht mehr ein noch aus. Genau wie du bei deiner Mutter bist, bin ich während der ganzen Besuchszeit, also von Vormittag bis Abend, im Krankenhaus bei meinem Mann.

Abends, allein daheim, falle ich in ein schwarzes Loch. Zur Zeit sind auch alle in Urlaub - wobei ich nicht weiß, ob ich jemanden anrufen oder besuchen würde, selbst wenn keiner weggefahren wäre.

Ich wünsche deiner Mutter und dir auch viel Stärke, dass sich für euch alles zum Guten wendet!

Liebe Grüße

Gudrun

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Antwort auf Verzweifelt.. wie soll es weitergehen?
24 Aug 2018 20:02
  • Kica
Liebe Gudrun,

Ich habe den aktuellen Stand deines Mannes in einem anderen Beitrag gelesen. Fühl dich erst einmal herzlich umarmt. Mir tut es so leid. Ich Frage mich wieso Menschen so leiden müssen und wie unendlich schlimm es für die Hinterbliebenen ist.

Meine Mama hatte ein CT bei dem nichts schlimmeres war. durch die momentane Antikörper therapie fällt der Krebs ein ganz klein wenig. Nicht viel aber er fällt. das knochenmark schafft dennoch nicht allein Blut zu produzieren. Meine Mama hat kein Immunsystem und ihr Blut ist sehr schlecht. Daher steht sie stets und ständig in Lebensgefahr. Alles könnte sie umbringen.

Aber ich klammere mich an das kleine positive dass Krebs minimal fällt und bete dass es doch noch die Überraschung gibt und der Krebs stark fällt und meine Mama noch weiterleben kann.

Viele Grüße kica

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