Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von Joseph Seil-Rommes,
der nach einem langen Kampf gegen das Multiple Myelom von uns gegangen ist.
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Knochenmarkpunktion

Betreff: Knochenmarkpunktion
25 Mai 2017 16:41
  • Reta
  • Retas Avatar
  • 48 Beiträge seit
    06. Feb 2017
Hallo in die Runde,
wegen eines sich abzeichnenden Rezidivs musste ich mich am Mittwoch dieser Woche in einer bekannten größeren Uni-Klinik einer Knochenmarkpunktion unterziehen, die auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin unter Einsatz von Dormicum erfolgen sollte. Ich habe schon 3 - 4 Punktionen hinter mir und bin mit dem Ablauf durchaus vertraut.
Ein Arzt und eine Krankenschwester machten sich ans Werk. Wie üblich erfolgte vorab eine Lokalanästhesie, dann Dormicum und dann Einstich und Absorption. Tja, alles schön und gut, aber die vermeintliche Gabe von Dormicum blieb zu 100 % ohne jegliche Wirkung und leider - lieber Gex - war das Ganze dermaßen schmerzhaft, dass es mich im Nachhinein erstaunt, dass ich denen nicht vom Tisch gesprungen bin. Ich war die ganze Zeit und auch danach in keinster Weise sediert.
Nun frage ich mich, was ist passiert:
- hat man meinen Wunsch schlicht und einfach ignoriert und nur so getan
- war die Dosis zu gering berechnet
- ist es möglich, dass Dormicum plötzlich bei mir keine Wirkung mehr zeigt (nehme keine Schmerzmittel o.ä.)
o d e r
- ist die Klinik Opfer krimineller Arzneimittelmanipulationen
- gibt es innerhalb der Belegschaft Manipulationen bei Betäubungs- und Schmerzmitteln (leider bekannt durch
entsprechende Vorkommnisse im engeren Freundeskreis)
- oder ??????
Ich möchte das Ganze nicht einfach auf sich beruhen lassen, denn sollte ein krimineller, manipulativer oder fahrlässiger Hintergrund dahinterstehen, wäre es zur Abwendung auch größerer Schäden, z.b. bei betagten oder geschwächten Patienten, unbedingt erforderlich, die verantwortlichen Stellen innerhalb der Klinik hierüber zu informieren und eine Aufklärung des Vorkommnisses zu veranlassen.
Was meint Ihr?
LG
Reta

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
25 Mai 2017 18:09
  • Micha88
  • Micha88s Avatar
  • 145 Beiträge seit
    23. Sep 2015
Hallo Reta, bei mir war es ähnlich, als meine letzten Zahnimplantate gesetzt wurden. Beim ersten Mal war alles wunderbar, bin erst nach dem Eingriff zu mir gekommen, beim zweiten Mal nickte ich nur kurz weg und habe dann alles mitbekommen. Ich hatte aber vorher das Gespräch mitbekommen, das nur die "halbe" Ration verwendet wird, weil der Arbeitsumfang kleiner war! Natürlich ist das kein Vergleich, weil Schmerzen hatte ich keine, wird ja nochmal lokal betäubt. Ich könnte mir deshalb durchaus vorstellen, das die Menge Dornikum nicht ausreichend war, vielleicht wollten Sie Dich nur ganz kurz einschlafen lassen und es hat einfach nicht gepasst.

LG
Michael

Viele Grüße
Michael

Erstdiagnose 11/2015
z.Zt. Erhaltungstherapie 13.Zyklus

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
26 Mai 2017 00:16
  • kaktusengel
  • 101 Beiträge seit
    13. Sep 2015
Hallo Reta,
die Wirkung von Dormicum ist von Pat. zu Pat. sehr variabel. Wir verwenden es als Prämedikation vor OPs. Vom Tiefschlaf bis zur scheinbaren Wirkungslosigkeit ist alles dabei...
Hatte neulich eine Magenspiegelung unter Dormicum, hab nichts mitbekommen. Danach die Darmspiegelung mit der gleichen Menge Dormicum - ich wäre auch fast vom Tisch gehüpft vor Schmerzen.
Zum Glück wusste ich das nicht davor!
LG Kaktusengel

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
28 Mai 2017 09:42
  • MyelomaTrier
  • MyelomaTriers Avatar
  • 59 Beiträge seit
    25. Jun 2015
Hallo!
Ich habe mittlerweile sechs Knochenmarkpunktionen über mich ergehen lassen und habe dabei sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. In der Uniklinik Heidelberg hat man mir den Wunsch nach Sedierung stets ausgeredet (weil für die Klinik scheinbar etwas aufwändiger) und mich auch schlicht belogen, was die Schmerzintesität angeht. Die Durchführung erfolgte stets im Doppelpack, so dass ein anderer Patient auf der Liege neben mir die gleiche Prozedur erdulden musste und ich dessen Schmerzen dann auch gleich miterleben durfte.
Die Schmerzintensität variiert mehr oder weniger zufällig, je nachdem wo der Arzt "landet", wie die örtliche Betäubung wirkt und wie man selbst (und der Arzt) drauf ist. Mir ist einmal vor Schmerz schwarz vor Augen geworden, ein anderes Mal habe ich den Schmerz halbwegs gut aushalten können.
Mitterweile habe ich das Zentrum gewechselt und bestehe auf eine Sedierung. Dormicum hat beim letzten Mal gut funktioniert. Ich habe mich zwar wohl während der Untersuchung lautstark "beschwert", habe davon aber nichts mitbekommen. Gut so. Für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, sehr nachdrücklich eine hohe Dosis Dormicum einzufordern und darauf zu bestehen und negative Erfahrungen (auch in anderen Zusammenhängen) dem Qualitätsmanagement zurückzumelden, denn starke Schmerzen müssen bei dieser Untersuchung nicht sein!
Die Wirkung von Dormicum hängt sicher auch von einigen personalen Faktoren ab. Menschen erleben Schmerz nun mal sehr unterschiedlich. Wenn gar keine Wirkung spürbar war, muss das auf jeden Fall thematisiert werden! Eine Knochmarkpunktion ist medizinisch betrachtet sicher eine völlig harmlose Untersuchung und ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Schmerzen dabei den Ärzten völlig egal sind. In MEINEM Schmerzgedächtnis bleibt die Aktion aber haften und ich werde heute noch wütend deswegen. Ob nun Manipulation am Wirkstoff, schlechte Umsetzung durch den Arzt oder personale Faktoren: lautstark Feedback geben, damit Verbesserung möglich wird. Die Patientenperspektive wird viel zu oft unter den Teppich gekehrt!
Liebe Grüße aus Trier!

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
28 Mai 2017 11:36
  • Nervi
Hallo in die Runde,
niemand muss heutzutage Schmerzen bei solchen Untersuchungen ertragen. Bin selber schmerzempfindlich und meine Doks spritzen nach, wenn die Dosierung nicht ausreicht.
Reta, ich würde das auf jeden Fall ansprechen und nicht einfach so hinnehmen.

Euch allen einen schönen Sonntag.
Liebe Grüße
Nervi
Letzte Änderung: 28 Mai 2017 11:36 von Nervi.

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Antwort auf Knochenmarkpunktion
28 Mai 2017 12:07
  • CLE084
  • CLE084s Avatar
  • 156 Beiträge seit
    06. Feb 2017
Hi :)

den meissten Ärzten sind die Schmerzen ihrer Patienten vollkommen egal - es tut ihnen ja nicht weh.
Meine Punktion wurde auch ohne Sedierung durchgeführt, obwohl ich höflich darum bat, sediert zu werden. Nach der Prozedur habe ich dem Arzt dann sehr deutlich und endgültig zu verstehen gegeben, dass ich eine weitere Punktion nur noch sediert und zwar vollständig sediert erlaube. Dabei ist mir die Wahl der Narkosemittel eigentlich wurscht. Ich habe dem Arzt einfach nur zu verstehen gegeben, dass es in seinem eigenen gesundheitlichen Interesse ist (!), wenn ich nichts von der Punktion mitkriege.
:evil:

Ich denke man muss zwar nicht unbedingt gleich dem Arzt Prügel androhen, aber eine Punktion ist eine direkte Verletzung des Körpers und Knochens. Das ist schmerzhaft und der Arzt ist meiner Ansicht nach verpflichtet, diese Prozedur unter geringstmöglicher Belastung des Patienten durchzuführen. Warum Ärzte eine Sedierung erstmal generell ablehnen kann ich mir nur aus haftungsrechtlichen Gründen erklären. Sollten jedoch versicherungstechnische Gründe tatsächlich eine Rolle spielen, ist dies das Problem des Arztes und darf nicht einfach auf den Patienten abgewälzt werden.


Gruß
Chrisly
Letzte Änderung: 28 Mai 2017 12:12 von CLE084.

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