Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom

Arbeitsgemeinschaft Multiples Myelom (Plasmozytom, Morbus Kahler)
Online-Netzwerk für Patienten/-innen und Angehörige

Neuigkeiten zum Multiplen Myelom

Neuer bispezifischer Antikörper verfügbar

Anwendung und Zulassung:

  • Elranatamab, ein bispezifischer Antikörper, wurde Anfang des Jahres für die Behandlung von rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom zugelassen.
  • Zielgruppe: Stark vorbehandelte Patienten, die mindestens drei vorherige Therapien, darunter immunmodulatorischen Wirkstoff, Proteasom-Inhibitor und Anti-CD38-Antikörper, erhalten haben.

Verabreichung und Dosierung:

  • Einschleichende, feste Dosierung, bevorzugt subkutan am Bauch.
  • Empfohlene Dosis: 12 mg Tag 1, 32 mg Tag 4, dann wöchentlich 76 mg von Woche 2 bis 24.
  • Nach sechs Monaten mögliche Umstellung auf zweiwöchentliche Gabe (76 mg) bei gutem Ansprechen.

Behandlungsdauer und Überwachung:

  • Fortführung der Behandlung bis Krankheitsprogression oder inakzeptable Toxizität.
  • Vor Behandlungsbeginn: Großes Blutbild, Ausschluss von Infektion und Schwangerschaft.
  • Prophylaktische Antibiotika und Virustatika können eingesetzt werden.
  • Vor den ersten drei Applikationen: Vorbehandlung mit Paracetamol, Dexamethason und Diphenhydramin.
  • Überwachung auf Warnzeichen wie Trübung des Bewusstseins, Krampfanfälle oder motorische Schwäche.

Wirkmechanismus:

  • Elranatamab ist ein bispezifischer IgG2-κ-Antikörper, der an CD3ε-Rezeptoren auf T-Zellen und am B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Plasmazellen bindet.
  • Aktivierte T-Zellen setzen proinflammatorische Zytokine frei, bewirken Lyse von Multiplen-Myelomzellen.

Studienresultate:

  • In der Phase-II-Studie MagnetisMM-3 zeigte Elranatamab bei 123 stark vorbehandelten Patienten mit rrMM eine objektive Ansprechrate von 61 Prozent.
  • Umstellung auf zweiwöchentliche Gabe bei Respondern; Ansprechen hielt bei 80 Prozent länger als sechs Monate an.
  • Sekundäre Endpunkte wie Ansprechdauer, progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben waren vielversprechend.

Nebenwirkungen:

  • Häufigste Nebenwirkungen: Infektionen (70%), CRS (57,7%), Anämie, Neutropenie (je 48,8%).
  • Verlängertes Dosierungsintervall reduzierte Grad-3/4-Reaktionen.
  • Schwere Nebenwirkungen: Pneumonie, Sepsis, Atemwegs- oder Harnwegsinfektionen, Dyspnoe, Fieber.
  • Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung und für sechs Monate nach der letzten Dosis zuverlässig verhüten.
  • Schwangerschaft und Stillen werden nicht empfohlen.
  • Impfung mit Lebendvirusimpfstoffen vor, während und nach der Behandlung nicht empfohlen.

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